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Stadtteil

Hausbruch

Quelle: Geschichtswerkstatt Süderelbe

Der Ursprung des Namens „Hausbruch“

„Dat hurs brok“ oder „Hürsbrook (der verpachtete Wald) war im 16. Jahrhundert ein feuchter Erlenbruchwald am Geestrand des heutigen Hausbruch. Ab 1850 wurden von den Harburger Herzögen hier widerrechtlich Bäume gefällt. Otto II. ließ dann hier ein Stück Land einzäunen und eine Bienenzucht betreiben. Im Spätsommer 1610 ließ Herzog Wilhelm von Harburg ein umfangreiches Vorwerk einrichten, für lange Zeit das einzige Gehöft, das den Namen „Hausbruch“ trug. Etwa an dieser Stelle, an der heutigen Abzweigung der Waltershofer Straße von der B73, standen später der Gasthof „Fünf Linden“, dann eine Squash-Halle und zuletzt ein Aldi-Markt, der inzwischen ebenfalls abgerissen wurde.

Quelle: Geschichtswerkstatt Süderelbe

Besiedlung

Etwas weiter westlich, im „Wedendale“ (Waldtal), wo heute noch der erste „Jägerhof“ zu finden ist, wurde schon 1545 eine Schäferei eingerichtet, die sich zu einem Gehöft entwickelte und den Namen „Wiedenthal“ trug. Nördlich dieses Hofes entstand um 1720 ein kleines Dorf, das „Neuwiedenthal“ genannt wurde. Seit dieser Zeit gibt es die Ortsteile Alt- und Neuwiedenthal. Hausbruch umfasste daneben auch den Ortsteil Dubben (Fürstenmoor). Im Laufe der Zeit siedelten sich in den Bereichen Hausbruch und Alt- und Neuwiedenthal nur wenige weitere Bauernstellen an.

Bahnhof Hausbruch 1979 Quelle: Geschichtswerkstatt Süderelbe

Eisenbahn und S-Bahn

Grundlegende Veränderungen begannen mit dem Einsetzen der Industriealisierung im 19. Jahrhundert. Eine besondere Bedeutung hatte der Bau der Eisenbahnstrecke Harburg-Cuxhaven. 1881 hielt der erste Zug am Bahnhof Hausbruch. Von nun an kamen Ausflügler und Sommergäste aus der Großstadt und zahlreiche Hotels und Gaststätten entstanden. Mit dem Bau der S-Bahn Hamburg-Stade wurde die Haltestelle Hausbruch 1984 nach Westen verlegt und umbenannt, sie heißt jetzt „Neuwiedenthal“.

Quelle: Geschichtswerkstatt Süderelbe

B73 und A26

Auch die alte Poststraße nach Cuxhaven, die die Orte an der Geestkante verband, wurde ausgebaut. Sie ist jetzt die vielbefahrene Bundesstraße 73. Entlang dieser Landstraße siedelten sich nach und nach kleinere Gewerbebetriebe und Handwerker an. Die Bevölkerung wuchs. Südlich der Bundesstraße entwickelte sich eine großzügige Einzelhausbebauung. Bereits in den 1970er Jahren wurde die Autobahn A 26 zwischen Hamburg und Cuxhaven geplant. Sie soll den zunehmenden Güterverkehr im Unterelbebereich aufnehmen und die Belästigung der Anwohner an der B73 durch Lärm und Abgase mindern. In absehbarer Zeit wird ihr Anschluss an die A7 in Moorburg fertiggestellt sein.

Quelle: Geschichtswerkstatt Süderelbe

Sport und Freizeit

Schon 1910 gab es im Fürstenmoor, später „Dubben“ genannt, eine Badeanstalt, errichtet von dem Moorburger Arzt Dr. Heyken. Sie bestand bis 1956. Die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft wurde 1911 gegründet, ein Sportverein, der heute über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Eine besondere Attraktion war 1913/14 die Sommer- und Winterrodelbahn am Opferberg. Erste Gleitflüge eines Hamburger Luftsportvereins fanden 1909 am Scheinberg statt.

Quelle: Geschichtswerkstatt Süderelbe

Braunkohle-Förderung

Von 1919 bis 1922 wurde im Hausbrucher Emmetal Braunkohle gefördert, die von den Phoenix-Gummiwerken in Harburg genutzt wurde, bis nach dem Ende der französischen Besetzung des Ruhrgebiets wieder Steinkohle zur Verfügung stand. Die Schächte sind nach dem Ende der Förderung jedoch nicht ordnungsgemäß verfüllt worden, so dass im Bereich des Ehestorfer Heuwegs Absenkungen entstanden sind, die in jüngster Zeit zu jahrelangen Verkehrsbehinderungen geführt haben.

Quelle: Geschichtswerkstatt Süderelbe

Gewerbe und Industrie

Der Dubben ist Moorgebiet und wurde als Industrie- und Gewerbegebiet ausgewiesen. Auf Kosten der Hansestadt sind Sandaufschüttungen vorgenommen worden. Heute arbeiten hier große Betriebe wie Airbus, Mercedes, Beiersdorf, die Deutsche Post und viele andere mehr. Einige Logistik-Unternehmen profitieren von der nahe gelegenen Anschlusstelle Hausbruch der A7.

Literatur über Hausbruch in der Bibliothek der Geschichtswerkstatt (Auswahl)

Weblinks zu Hausbruch

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