Bitte beachten Sie: am 20. und 27. Dezember 2024 sowie am 3. Januar 2025 bleibt die Geschichtswerkstatt geschlossen!
An allen anderen Freitagen gilt die gewohnte Öffnungszeit von 15:00 bis 17:00 Uhr. Falls Sie vorbeikommen möchten, senden Sie uns gern vorab ein E-Mail mit Ihrem Anliegen - vielen Dank.
Wir wünschen allen Freundinnen und Freunden der Geschichtswerkstatt Süderelbe einen guten Jahreswechsel!
Am 21. November 2024 fand im JoLa unser Themenabend zur Geschichte und Entwicklung des Moorgürtels statt. Daniel Boedeker stellte die Entwicklung des Moores seit dem Ende der Weichseleiszeit dar und beschrieb vor allem die Veränderungen im Laufe der letzten etwa 800 Jahre, in denen aus der Naturlandschaft allmählich Kulturlandschaft wurde. Dabei wechselte er sich mit Matthias Pfeifer ab, der mit kurzen, stimmungsvollen Texten den poetisch-mystischen Niederschlag dieser Entwicklung vortrug.
Unter den auch an diesem Abend zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besuchern befanden sich viele ökologisch Interessierte und umweltpolitisch engagierte Menschen und es kam zu einem regen Austausch.
An dieser Stelle möchten wir alle Besuchenden ermuntern, uns ihre Bilder und Photos zu aktuellen (umwelt-)geschichtlichen Themen zukommen zu lassen. Wie an diesem Abend erwähnt, dokumentieren wir unter anderem den Bau der A26 West, der den aktuell größten von Menschen verantworteten Eingriff in das Ökosystem Moorgürtel darstellt.
(Photo: K. Ehlberg, 21. November 2024)
Hinweis:
Der Referent des Abends, Daniel Boedecker, ist der Autor einer neuen Publikation der Geschichtswerkstatt: Der Moorgürtel. Die Neugrabener und Fischbeker Moore zwischen Torfstich, Vogelschutz und Paludikultur (= Themenheft 2/2024 der Geschichtswerkstatt Süderelbe). Sie ist im August 2024 erschienen und stellt auf 120 Seiten die Entwicklung des Landschaftsraums Moorgürtel anschaulich dar. Der Titel enthält zahlreiche Abbildungen, Photos und historische Karten.
Dieses Themenheft erhalten Sie zu den üblichen Büro- und Öffnungszeiten im Kulturhaus Süderelbe e. V., Am Johannisland 2, sowie - freitags zwischen 15:00 und 17:00 Uhr - in der Geschichtswerkstatt Süderelbe an der Cuxhavener Straße 400. Machen Sie gern telefonisch oder per E-Mail einen Termin aus!
Am 14. November 2024 hatte die Geschichtswerkstatt im Rahmen der Kulturtage Süderelbe zu einem Historischen Bilderabend eingeladen. Mitglieder unserer Arbeitsgruppe stellten eigens ausgewählte Bilder aus dem Bestand der Geschichtswerkstatt und ergänzend aus ihren privaten Bildarchiven vor. Dabei spiegelte die Auswahl die Vielfalt der Stadtteile in Süderelbe wieder.
Der Abend fand großen Anklang und das JoLa war bis fast auf den letzten Platz besetzt. Das Publikum beteiligte sich mit Fragen und Kommentaren und mehrfach wurde der Wunsch geäußert, weitere Bilder vorzustellen. Der große Zuspruch ermutigt uns, im kommenden Jahr einen weiteren Abend mit historischen Bildern auszurichten.
Darüber hinaus nehmen wir gern auch Ihre Bilder und Photos aus Süderelbe an.
Am Sonnabend, dem 9. November 2024, stellten Schülerinnen und Schüler des Profils "Sprache und Kultur" aus dem aktuellen Jahrgang 2024/2025 (S3) des Gymnasiums Süderelbe die Ergebnisse ihrer Projektarbeit geladenen Gästen und der Öffentlichkeit vor.
Unter Anleitung ihrer Lehrerin Maryam Anwary und in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt hatten sie ein Jahr lang an der Neu- bzw. Weiterentwicklung verschiedener Projekte gearbeitet, die das Gedenken und die Erinnerung an die 500 jüdischen Mädchen und Frauen, die von September 1944 bis Februar 1945 in dem Lager untergebracht und von dort aus zu Zwangsarbeitseinsätzen eingesetzt wurden, verstetigen und wachhalten soll. Damit befasst sich nun schon der fünfte Jahrgang in Folge intensiv mit diesem Thema.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Kulturtage Süderelbe genau am 86. Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 statt.
Am Sonnabend, 14. September, besuchte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Kienscherf auf seiner Sommertour Neugraben. Nachdem er mit Matthias Czech, dem SPD-Bürgerschaftsabgeordneten aus Neugraben-Fischbek und weiteren SPD-Kolleg:innen den Wochenmarkt im Zentrum aufgesucht hatte, kam die Gruppe auch zu uns in die Geschichtswerkstatt.
Dirk Kienscherf und Matthias Czech zeigten sich sehr interessiert an unserer Arbeit und wir konnten ihnen spannende Dokumente mit Bezug zur Geschichte der SPD in unserer Region präsentieren. So fand vor recht genau 60 Jahren, Anfang September 1964, eine Tour mit straffem Programm durch alle Stadtteile des damaligen Ortsamtsbereichs Süderelbe für den damaligen Innensenator, Helmut Schmidt, statt. Das Original-Programm der Tour ist in unserem Archiv erhalten.
Und auch den Bürgerschaftspräsidenten Hamburgs der Jahre 1928 bis 1931, Max Leuteritz, verschlug es einst nach Neugraben. Hier, in der damals zur Provinz Hannover gehörenden Gemeinde Neugraben konnte er sich zeitweilig dem Zugriff der Hamburger Gestapo entziehen. Seine hochinteressante Vita ist auf den Seiten unserer Website unter der Rubrik Menschen nachzulesen.
Im Rahmen des Besuchs konnten wir Dirk Kienscherf und Matthias Czech die neueste Publikation der Geschichtswerkstatt mit auf den Weg geben, eine Abhandlung zur Geschichte des Moorgürtels und der Moorkultivation. Beide versprachen, sich nach ihren Möglichkeiten dafür einzusetzen, dass die Arbeit der 21 Hamburger Geschichtswerkstätten weiterhin stärker gewürdigt wird.
Am Sonntag, dem 8. September 2024, war die Geschichtswerkstatt Süderelbe beim Stadtteilkulturfest Neugraben Erleben mit einem Stand vertreten.
Auf Schautafeln informierte eine Präsentation zum Thema "Moor", passend zu unserer neuen Publikation zum Moorgürtel. Ein trockener Torfsoden konnte begutachtet sowie Werkzeug zum Torfstich ausprobiert werden.
Publikationen der Geschichtswerkstatt sowie Doubletten aus dem Bibliotheksbestand wurden zum Verkauf angeboten und fanden neue Besitzer und Besitzerinnen.
Historische Bilder und Dokumente wurden an die Zeltwand projiziert und bei einem Bilderrätsel zu Ansichten aus Neugraben konnten kleine Gewinne erspielt werden.
Unser Rundgang fand mit einem guten Dutzend Interessierter bei angenehm sommerlichen Wetter statt. Er führte uns unter anderem zum ältesten Hof Neugrabens, dem "Lütt Thiemanns Hoff". Namensgeber war der erste Siedler im neu gegründeten Dorf, Gödeke Tiedemann.
Der Hof ist bis heute in ununterbrochener Linie in Familienbesitz, nur zweimal fand ein Namenswechsel statt.
Das Photo links zeigt den Hof in den 1970er Jahren.
Im Juli und August 2024 ist die Geschichtswerkstatt nur für individuell vereinbarte Termine geöffnet.
Bitte senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer Anfrage und schildern Sie uns Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Besuch einstellen können. Wir melden uns dann baldmöglichst bei Ihnen.
Bitte beachten Sie, dass unsere Antwort wegen der laufenden Urlaubszeit ein paar Tage in Anspruch nehmen kann.
Vielen Dank!
Den Rundgang "Historischer Dorfkern Neugraben" bieten wir auch für geschlossene Gruppen an.
Möchten Sie in Ihrem Verein, Ihrer Institution oder in Ihrem Freundeskreis zu einem Rundgang einladen? Ab etwa fünfzehn Personen pro Gruppe führen wir Sie zu den markanten Punkten im alten Neugrabener Dorf. Sprechen Sie uns gern per E-Mail an.
Wir lassen Ihnen gern unseren aktuellen Flyer (hier abgebildet) zukommen. Unter der Rubrik "Publikationen" können Sie unseren Flyer als pdf-Datei herunterladen.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Zu der Führung über das Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Neugraben am Falkenbergsweg waren etwa 40 Interessierte erschienen, die zunächst an der Übergabe der Gedenkstele für die italienischen Militärinternierten teilnahmen und anschließend die Führung über das ehemalige Lagergelände begleiteten.
Einleitend erinnerte Gunter Buck an den im letzten Jahr verstorbenen Karl-Heinz Schultz, der seit den 1980er Jahren unermüdlich an der Erforschung der Geschichte des Außenlagers Neugraben des KZ Neuengamme gearbeitet hat. Bei dem anschließenden Rundgang über das Gelände erläuterte er die Geschichte des Ortes, dem einzigen Standort eines Außenlagers des KZ Neuengamme in Hamburg, der heute nicht überbaut ist. Ein Auszug aus dem Brief, den eine der hier zur Zwangsarbeit beim Bau der Falkenberg-Siedlung gezwungenen Frauen 1984 an Karl-Heinz Schultz geschrieben hatte, veranschaulichte in wenigen Sätzen den Weg der Häftlinge durch das System der deutschen Konzentrationslager:
Ich bin 1924 in Berlin geboren, 1933 nach Prag übersiedelt und so 1941 nach Theresienstadt gekommen. Später Auschwitz und dort hatte ich das "Glück" nach allen Selektionen für die Arbeit nach Hamburg ausgesucht zu werden. Wir waren 500 Frauen, meistens aus Böhmen und Mähren. So wie Sie es schon wissen, waren wir erst im Freihafen, dann Neugraben und Tiefstack.
Wir haben gewusst, dass wir zum KZ Neuengamme gehören, haben das Lager selbst aber nie gesehen. Nachdem Sie sich, als erster Deutscher, für unser Schicksal interessieren, bin ich gerne bereit, Ihnen Ihre Fragen zu beantworten.
Sicher gibt es auch Geschehnisse von dieser Zweit, die mich heute interessieren würden; nach 40 Jahren habe ich zwar noch nichts vergessen, aber ich kann schon sprechen.
Die Führung endete bei den Stolpersteinen am Falkenbergsweg, die an acht Häftlinge erinnern, die in dem Lager waren und später bei einem Bombenangriff auf das Tiefstack oder an den Folgen der Haft in Bergen-Belsen verstorben sind.