In der Hamburger SPD
Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg wählte die Hamburger SPD Max Leuteritz im Januar 1919 zu ihrem Vorsitzenden. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Gewerkschaft und seiner Grundposition, mit der er wie die meisten SPD-Politiker eher zum rechten Flügel der Partei neigte, entsprach er recht gut den Erwartungen der Hamburger SPD. Anders als heutige Parteivorsitzende übernahm er in erster Linie die Aufgabe, als eine Art Verwaltungsangestellter dafür zu sorgen, dass die Organisation der Partei funktionierte. Er erwies sich als zuverlässiger Manager, der den Parteiapparat souverän beherrschte, ohne dabei mit inhaltlichen und strategischen Leitgedanken die Richtung der Partei zu bestimmen. Stattdessen vertrat er die Hamburger SPD auf Parteitagen, organisierte Wahlkämpfe und arbeitete unermüdlich an der Darstellung sozialdemokratischer Positionen auf Parteiversammlungen und auf öffentlichen Veranstaltungen. Folgt man den Nachrichten in der sozialdemokratischen Presse dieser Jahre, so verging kaum eine Woche, in der nicht als Redner auftrat und dabei ein breites Spektrum an Themen von der Französischen Revolution bis zum Wohnungsbau in Hamburg behandelte. Am Ende der 1920er Jahre wurde in der SPD jedoch besonders von der jüngeren Generation mehr außerparlamentarische Initiative, mehr Flexibilität und Aktivität gefordert, so dass Max Leuteritz wegen der Kritik an seiner vor allem auf Zusammenhalt und Organisation der Partei ausgerichteten Tätigkeit sein Amt 1929 aufgab.